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Das Non-Thyroidal-Illness-Syndrom (NTIS), auch als Euthyroid sick syndrome (ESS) oder Thyroid Allostasis in Critical Illness, Tumours, Uraemia and Starvation (TACITUS) bezeichnet, ist ein komplexes endokrines Krankheitsbild, das bei kritisch kranken Patienten auftreten kann und mit einer signifikant erhöhten Morbidität und Mortalität verbunden ist. Es ist durch drei Komponenten charakterisiert, die alleine oder in Kombination auftreten können: 1. eine zentrale Hypothyreose (transiente thyreotrope Insuffizienz), 2. eine Störung der Plasmaproteinbindung von Schilddrüsenhormonen und schließlich 3. eine verminderte Bildung von T3 und vermehrte Konversion zu rT3 („Low-T3-Syndrom"). Trotz langjähriger Forschung zu Details dieses Krankheitsbildes ist es dennoch nur unzureichend charakterisiert; eine klinisch brauchbare Klassifikation des komplexen Syndroms fehlt ebenso. Angesichts der Tatsache, dass Patienten mit TACITUS-Syndrom eine schlechtere Prognose haben, ist in der Vergangenheit mehrfach eine mögliche Therapie mit Schilddrüsenhormonen diskutiert worden. Klinische Studien zeigten bisher jedoch kein eindeutiges Ergebnis, mutmaßlich auch angesichts der Tatsache, dass die bisherigen Studien nicht zwischen den einzelnen Teilkomponenten differenziert haben. Bisher ist unbekannt, ob und in welchem Maße die Einzelkomponenten zur Prognose des Gesamtkomplexes beitragen. |
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